Anfang 1910 tourte eine Ausstellung durch Deutschland, die überall nachhaltig Eindruck hinterließ: Mit Vorträgen, Zeichnungen und Fotografien versuchte die Deutsche Gartenstadt-Gesellschaft die in England geborene Gartenstadt-Idee zu importieren. Mit durchschlagendem Erfolg. Keinen Monat später gründeten zehn Männer die „Gartenstadt-Gesellschaft Wandsbek“, kauften ein paar Hektar Land und hatten schon im November des gleichen Jahres die ersten acht Doppelhäuser fertiggestellt.
Weil die Hamburger Bodenpreise unbezahlbar waren, hatten sie sich ein Areal auf preußischem Staatsgebiet ausgesucht. Heute liegt die Gartenstadt-Siedlung allerdings „mittenmang in Hamburg“ und das ist nicht das einzige, was sich verändert hat. Aus der kleinen Gartenstadt-Gesellschaft ist die Wohnungsbaugenossenschaft Gartenstadt Wandsbek eG erwachsen mit rund 5.600 Mitgliedern und über 3.200 Wohnungen.
Der Großteil des Bestands befindet sich in Wandsbek. Darüber hinaus hat die WGW auch Wohnanlagen in den Bezirken Eimsbüttel, Nord, Mitte und Harburg. Heute baut die Genossenschaft weit mehr als „nur“ Doppelhäuser, die Philosophie der Gartenstadt-Idee hat sie sich aber bewahrt. Viele Wohnungen haben einen kleinen Garten und bis heute kümmern sich in einigen Wohnanlagen die Mitglieder selbst liebevoll um die Außenanlage.
Fotograf: Hermann Jansen