5 Die Aufbruch- und Anpack-Stimmung der „Neuen“ ist spürbar: Beim Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften e. V. bildet ab sofort ein sechsköpfiges Team den Vorstand und freut sich auf ein konstruktives Miteinander. Schwerpunkte und Herausforderungen der ehrenamtlichen Vereinsarbeit verteilen sich nun auf mehr Schultern als zuvor – das fördert auch den Austausch zwischen großen und kleineren Hamburger Genossenschaften. D ieses „Wir“-Gefühl, das jede Genossenschaft im Kern aus macht und das sich in neu gebildeten Arbeitsgruppen doch oft erst entwickeln muss: Im frisch gewählten Vereinsvor standsteam ist es bereits da, wie man im Gespräch mit allen Beteiligten schnell feststellen kann. Woran das liegt? Am seit Jahrzehnten gewachsenen freundschaft lichen Miteinander innerhalb der Hambur ger Genossenschaftsszene. „Man läuft sich von Berufs wegen häufig über den Weg, berät einander zu Sachthemen, setzt sich gemeinsam für übergeordnete Ziele ein“, erklärt Teammitglied Dennis Voss, Vorstand der KAIFUNORDLAND eG. Auch und gerade für diese Solidarität stehen der Verein und sein Vorstand, der sich neuerdings aus den Vertretern ganzer sechs Mitgliedsgenossenschaften zusam mensetzt. „Wir sind eine Gruppe von Kol legen, die schon in der Vergangenheit – beruflich, aber auch persönlich – auf einer Wellenlänge waren und wissen, dass sie gut zusammenarbeiten können“, so Voss. „Als es an die Teamaufstellung für die Wahl ging, haben wir uns tatsächlich sehr schnell gesucht und gefunden“, freut sich auch Vorstand Michael Wulf von der Ge nossenschaft Bauverein der Elbgemeinden eG, auf dessen Vorschlag hin die Entschei dung fiel, diese Aufgabe zukünftig als grö ßere Mannschaft zu stemmen. Alexandra Chrobok, Vorständin der Eisenbahnbauverein Harburg eG, die den Verein zuvor bereits stellvertretend gelei tet hat, bleibt dabei Dreh und Angel punkt. Als neue Vorstandsvorsitzende des nun nicht mehr zwei, sondern sechs köpfigen Teams kann sie ihre gute Arbeit nahtlos weiterführen und dabei ab sofort auf noch vielfältigere Erfahrungswerte aus den einzelnen Genossenschaften sowie die jeweiligen Expertisen ihrer neuen Kol legen zugreifen. „Ich bin immer offen für Veränderung und freue mich sehr auf den beweglichen, aufgeschlossenen Ideenaus tausch im Team“, so Chrobok. Ein Mix aus Expertisen für spannende Perspektivwechsel „Jeder von uns hat seine thematischen Schwerpunkte, die wir in der gemein samen Arbeit für den Verein sicher noch weiter ausbauen und differenzieren wer den“, bestätigt SchiffszimmererVorstand Matthias Saß, seines Zeichens nun stell vertretender Vorstandsvorsitzender des Vereins. Peter Kay von der BGFG ergänzt: „Es ist ein guter Mix aus verschiedenen Generationen entstanden – das schafft spannende Perspektivwechsel.“ Auch der thematische Austausch zwischen großen und kleineren Genossenschaften sei na türlich Gold wert, betont Jörg Tondt, Vor stand der FLUWOGNORDMARK eG. Nachdem der bisherige Vorstand aus zwei Frauen bestanden habe, seien die weib lichen Mitglieder aktuell leider etwas un terrepräsentiert, gibt Tondt noch zu Pro tokoll. Das werde sich aber hoffentlich mit der Zeit wieder ändern. Das Team will regelmäßig Input in Form von externen Vorträgen, Arbeitsgruppen und Work shops einholen – alle Vereinsmitglieder sind weiterhin explizit eingeladen, sich und ihr Knowhow einzubringen. Die Zu kunftsplanung soll dynamisch voranschrei ten, der Verein ein lebendiges Organ zur Unterstützung der diversen Genossen schaftsinteressen bleiben. Darin sind sich alle einig. „Deshalb stecken wir viel Herz blut in dieses Ehrenamt, obwohl jeder und jede von uns auch ohne das Vereins engagement einen vollen Schreibtisch hat“, weiß BGFGVorstand Peter Kay. Mehr öffentliche Sichtbarkeit für alle Genossenschaften „Als Akteur im Hamburger Stadtgesche hen wollen wir eben auch vereint nach außen tragen, wie modern, zeitgemäß und attraktiv das Modell Genossenschaft ist und bleibt“, betont BVEVorstand Mi chael Wulf. Ob als zukunftsfähiger Arbeit geber, als Quartiersgestalter oder aber im Sozialmanagement. „Wir blicken enthusi astisch in die Zukunft der Genossenschaf ten, und die Synergien des Vereins wer den dabei immer wieder hilfreich sein“, fasst Dennis Voss abschließend zusam men. „Definitiv lohnt es sich, sie weiter zu pflegen und auszugestalten.“ A U S G A B E H E R B ST 2 02 1